Raubtiermoral bedeutet: Opfere andere Menschen für deinen eigenen Vorteil. Gewalt, Betrug, Heuchelei und Diebstahl sind die bevorzugten Mittel der Raubtiermoral: Nehmen ohne zu geben.
Weil die christliche Opfermoral immer noch in hohem Ansehen steht, müssen wir sie etwas eingehender behandeln. Opfermoral verlangt nicht nur, dass man zu anderen Menschen nett ist oder mal etwas für sie tut, sondern sie verlangt Selbstlosigkeit und Selbstopfer: Anderen etwas geben auf Kosten der eigenen Lebenswerte und -möglichkeiten. Opfermoral sagt: Ein Geben, welches kein Opfer ist, ist nicht moralisch. Wer eine Gegenleistung verlangt, ist ein Händler oder sogar ein Profiteur: Er handelt nicht moralisch.
Wenn wir uns für eine Moral entscheiden, müssen wir zuerst berücksichtigen, dass wir überleben wollen. Überleben können wir nur, wenn wir Wissen haben, also unser Handeln an der Wirklichkeit orientieren können. Das fängt bei den einfachsten Sachen an: Was ist essbar, was ist giftig?
Moral, Ethik, Werte, Normen sind verschiedene Bezeichnungen für Spielregeln, an denen wir unsere Entscheidungen orientieren, um ein gutes, glückliches und erfolgreiches Leben zu führen. Diese Spielregeln lassen wir uns nicht von irgend jemand, sei es ein Gott, ein Philosoph, eine Mehrheit, ein Kollektiv oder ein Politiker, vorschreiben. Wir bestimmen diese Spielregeln jeder selbst anhand seines Wissens. Wir sind jeder ein einzigartiges Individuum, deshalb entscheidet jeder selbst über seine Moral.
Um Erfolg zu haben, muss man seinen Verstand benutzen. Was bedeutet, seinen Verstand benutzen?
Benutzen kann man nur, was man hat. Wieviel Verstand ein Mensch hat, wird als Intelligenz bezeichnet und als Intelligenzquotient gemessen. Die Intelligenz ist angeboren, also eine Fähigkeit, kann aber in gewissem Maß durch Training gesteigert werden.
Von der steinernen Realität zur Flüssigkeit der Beschreibung
Mit den Spielen, Festen und Kulten sind unsere Sicherheiten und Orientierungen, insbesondere unsere Wahrheiten dahingegangen. Alles ist relativ und selbst das ist relativ - also nicht besonders interessant.
Sehen wir den Tatsachen ins Auge, beschönigen nichts und einigen uns darauf:
Tiere, seien es Hunde, Katzen, Affen oder Delphine, spielen. Man kann das sehr leicht erfahren, wenn man mitspielt. Das Spiel der Tiere setzt mehr voraus, als nur Instinkt: Tiere lernen durch Spielen und - sie amüsieren sich beim Spielen, es macht ihnen ganz offensichtlich Spaß.
In der modernen Gesellschaft gibt es eine Vielzahl leidenschaftlich vertretener Positionen - und alle sind reine Wahrheit. Da ist die säkulare, sozialistische und relativistische Linke. Da ist die religiöse, traditionalistische und fundamentalistische Rechte. Dazwischen rangieren Liberale, Feministen, Ökologisten, Christen u.ä.. Alles alteuropäische Weltanschauungen, die jede für sich die alleinige Wahrheit gepachtet haben.
Sie suchen die Lösungen für Morgen in Illusionen von gestern.
Wir wissen ja warum ständig irgendwelche Leute irgendwelche anderen Leute umbringen: Computerspiele sind an allem schuld!
Heute wurde Moni, die Tochter meiner Freundin Erika, mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Als Erika mir das heulend erzählte schloß ich messerscharf und erwiderte:
"Ah, ein Kampfsauf-Computerspiel. Sofort die Festplatte löschen. Computer wegschließen, besser: vernichten. Anmelden bei einem Resozialisierungskurs für sozial verwahrloste Computerkids. Wir brauchen neue Strafgesetze gegen Computer ...".