Das Folgende ist die stark vereinfachte Darstellung eines komplexen Problems. Wer hier Anlehnungen an Spencer-Brown, Hegel, Luhmann oder Gotthardt Günther zu erkennen glaubt, liegt richtig. Dennoch folgt die Darstellung keinem der genannten in allen Aspekten. Wir wollen Versuche im Selbstdenken wagen ;-)
"In der Mitte der zwei, im Zwischen von Welt und Ding,
in ihrem inter, in diesem Unter- waltet der Schied"
(Heidegger, Unterwegs zur Sprache)
Eine der - oder die? - grundlegendsten Konstituenten des Lebens und der Welt ist die Unterscheidung - oder die Einheit? - von Einheit und Unterscheidung.
"In das, was Denken heißt, gelangen wir, wenn wir selber denken.
Damit ein solcher Versuch glückt, müssen wir bereit sein,
das Denken zu lernen.
Sobald wir uns auf dieses Lernen einlassen,
haben wir auch schon zugestanden,
daß wir das Denken noch nicht vermögen...
Denn wir vermögen nur das, was wir mögen."
Heidegger, Was heißt Denken
Subversion 1: Die Hierarchie der Gegensätze unterminieren
Zweiwertiges Denken ist Denken in Gegensätzen: Wahr-Falsch, Recht-Unrecht, Gut-Böse usw. Bei der Betrachtung der Beispiele fällt auf, daß die beiden Seiten nicht gleichwertig sind. Wahrheit ist besser als Falschheit, Recht besser als Unrecht und das Gute erstrebenswerter als das Böse.
Das Wort "Lethos" ist eine Wortschöpfung aus dem griechischen Wort "legein" (sammeln), woraus Logos (u.a. Rede, Vernunft) abgeleitet ist, und Mythos (Erzählung von ursprünglichen Ereignissen). Lethos, lethisches Denken, ist die Fusion von logischem und mythischem Denken, die gewöhnlich als sich ausschließende Gegensätze angesehen werden.
Vernunft ist die Fähigkeit und Fertigkeit
in unsere Beschreibungen Sinn, Struktur und Ordnung zu bringen.
Vernunft geschieht als Spiel von Argument und Gegenargument um Frage- und Antworträume zu eröffnen und mögliche Antworten zu bewerten. In Anlehnung an Kant können drei Aspekte der Vernunft unterschieden werden: